Harnsteine bei Katzen, auch als Urolithen oder Blasensteine bezeichnet, sind mineralische Ablagerungen, die sich in den Harnwegen – insbesondere in der Blase – bilden und zu erheblichen Beschwerden führen können. Sie entstehen, wenn sich bestimmte Mineralien im Urin ablagern und verklumpen. Harnsteine können die Gesundheit Deiner Katze stark beeinträchtigen und im schlimmsten Fall zu einem lebensbedrohlichen Harnstau führen. In diesem Artikel erfährst Du alles über die Ursachen, Symptome, Diagnose, Behandlung und wie Du Deine Katze vor Harnsteinen schützen kannst.

Wie entstehen Harnsteine bei Katzen?

Im Gegensatz zu einer ansteckenden Krankheit wie Katzenschnupfen handelt es sich bei Harnsteinen um ein Problem des Stoffwechsels und der Harnwege. Harnsteine entstehen durch ein Ungleichgewicht im Urin, bei dem bestimmte Mineralien und Salze auskristallisieren und sich zu festen Steinen verklumpen. Die genauen Ursachen sind vielfältig und können je nach Steinart variieren. Zu den häufigsten Harnsteinarten bei Katzen gehören:

  • Struvitsteine: Diese bestehen aus Magnesium-Ammonium-Phosphat und entstehen meist in einem alkalischen (basischen) Urinmilieu. Häufig sind Katzen betroffen, die trockenfutterbetont ernährt werden oder zu wenig Flüssigkeit aufnehmen.
  • Kalziumoxalatsteine: Diese Steine bilden sich in einem sauren Urinmilieu und sind häufig das Ergebnis eines übermäßigen Kalziumspiegels im Körper.

Weitere Ursachen für die Entstehung von Harnsteinen sind:

  • Genetische Veranlagung: Einige Katzenrassen, wie beispielsweise Siamkatzen oder Perserkatzen, haben eine höhere Neigung zur Bildung von Harnsteinen.
  • Ernährung: Eine unausgewogene Ernährung mit einem hohen Gehalt an Mineralien, Salz oder einem falschen pH-Wert des Urins kann die Bildung von Harnsteinen begünstigen.
  • Geringe Wasseraufnahme: Katzen, die wenig trinken, haben einen konzentrierteren Urin, was die Kristallbildung fördert. Besonders Trockenfutter kann die Flüssigkeitsaufnahme reduzieren.
  • Übergewicht und Bewegungsmangel: Adipositas und mangelnde Bewegung beeinflussen den Stoffwechsel negativ und erhöhen das Risiko für Harnsteine.

Symptome von Harnsteinen bei Katzen

Die Symptome von Harnsteinen können je nach Größe und Lage der Steine variieren. In einigen Fällen verursachen Harnsteine nur leichte Beschwerden, während sie in anderen Fällen zu starken Schmerzen und lebensbedrohlichen Komplikationen führen können. Typische Anzeichen für Harnsteine sind:

  • Häufiges Urinieren in kleinen Mengen: Katzen mit Harnsteinen versuchen oft, häufig zu urinieren, setzen dabei aber nur geringe Mengen Urin ab.
  • Schmerzen beim Urinieren: Ein deutliches Anzeichen für Harnsteine ist das Schmerzen beim Wasserlassen. Die Katze kann während des Urinierens miauen, pressen oder eine gekrümmte Körperhaltung einnehmen.
  • Blut im Urin (Hämaturie): Harnsteine können die Schleimhäute der Harnwege reizen oder verletzen, was zu blutigem Urin führt.
  • Unsauberkeit: Wenn eine Katze plötzlich unsauber wird und außerhalb der Katzentoilette uriniert, kann dies auf Harnsteine hindeuten.
  • Apathetisches Verhalten und Rückzug: Katzen mit Harnsteinen können lethargisch sein, weniger fressen und sich zurückziehen, da sie Schmerzen oder Unwohlsein empfinden.

Ein Harnstau (Verschluss der Harnröhre) ist ein medizinischer Notfall, der sofort behandelt werden muss. Dieser Zustand kann durch große oder viele Harnsteine verursacht werden, die den Harnabfluss blockieren. Anzeichen für einen Harnstau sind:

  • Keine Urinausscheidung möglich: Die Katze kann trotz des Drangs nicht urinieren.
  • Schmerzen im Bauchbereich: Die Katze zeigt Schmerzsymptome und reagiert empfindlich auf Berührungen am Bauch.
  • Erbrechen und Appetitlosigkeit: Ein Harnstau kann zu Übelkeit, Erbrechen und allgemeiner Schwäche führen.

Wenn Du den Verdacht auf einen Harnstau hast, solltest Du umgehend einen Tierarzt aufsuchen, da diese Situation lebensbedrohlich ist.

Diagnose von Harnsteinen bei Katzen

Die Diagnose von Harnsteinen erfolgt durch eine gründliche klinische Untersuchung durch einen Tierarzt. Der Arzt wird verschiedene Untersuchungen durchführen, um die Art und Lage der Harnsteine festzustellen und andere Ursachen für die Symptome auszuschließen:

  • Körperliche Untersuchung: Der Tierarzt tastet den Bauch der Katze ab, um eventuelle Schmerzen oder eine vergrößerte Blase festzustellen.
  • Urinuntersuchung: Der Urin wird auf seinen pH-Wert, Glukose, Blut und Kristalle untersucht. Diese Untersuchung kann Hinweise auf die Art der Harnsteine geben.
  • Bildgebende Verfahren: Ultraschall oder Röntgenaufnahmen der Harnwege sind wichtig, um die Steine sichtbar zu machen. Je nach Beschaffenheit und Dichte können verschiedene Steinarten erkannt werden.
  • Blutuntersuchung: Eine Blutprobe kann Aufschluss über den allgemeinen Gesundheitszustand der Katze, insbesondere die Nierenfunktion, geben.

In einigen Fällen kann eine Harnkultur notwendig sein, um bakterielle Infektionen festzustellen, die die Bildung von Harnsteinen begünstigen können.

Behandlung von Harnsteinen bei Katzen

Die Behandlung von Harnsteinen bei Katzen hängt von der Art, Größe und Lage der Steine sowie dem Gesundheitszustand der Katze ab. Ziel der Behandlung ist es, die Steine zu entfernen, die Schmerzen zu lindern und die Bildung neuer Steine zu verhindern. Die gängigsten Behandlungsformen sind:

  • Diätetische Umstellung: Spezielle Diätfuttermittel können helfen, bestimmte Harnsteine, wie Struvitsteine, aufzulösen. Diese Diät sollte einen angepassten Gehalt an Mineralien und einen angepassten pH-Wert haben, um die Kristallbildung zu verhindern.
  • Medikamentöse Behandlung: Medikamente zur Schmerzlinderung, Entspannung der Harnwege und zur Regulierung des Urin-pH-Wertes können eingesetzt werden, um das Wasserlassen zu erleichtern und Beschwerden zu lindern.
  • Chirurgische Entfernung (Zystotomie): Große Harnsteine oder solche, die nicht durch Diät oder Medikamente aufgelöst werden können, müssen chirurgisch entfernt werden. Dabei wird die Blase geöffnet und die Steine entnommen.
  • Katheterisierung: Bei einem akuten Harnstau kann ein Katheter eingesetzt werden, um die Harnwege zu entlasten und die Steine aus der Harnröhre zu spülen.

Nach erfolgreicher Behandlung ist es wichtig, die Katze regelmäßig tierärztlich kontrollieren zu lassen, um ein Wiederauftreten der Steine zu verhindern.

Prognose bei Harnsteinen der Katzen

Die Prognose bei Harnsteinen hängt stark von der Art der Steine, dem Schweregrad der Erkrankung und dem Zeitpunkt der Behandlung ab. Wenn die Steine frühzeitig erkannt und behandelt werden, stehen die Chancen gut, dass die Katze sich erholt und keine langfristigen Probleme hat. Eine diätetische Umstellung und regelmäßige Überwachung können dazu beitragen, das Risiko eines Rückfalls zu reduzieren.

Bei einem Harnstau ist die Prognose weniger günstig, wenn dieser Zustand nicht schnell behandelt wird. Ein längerer Harnstau kann zu schweren Schäden an der Blase und den Nieren führen und im schlimmsten Fall tödlich verlaufen. Daher ist es entscheidend, bei Verdacht auf einen Harnstau umgehend einen Tierarzt aufzusuchen.

Vorsorge und Versicherung gegen Harnsteine

Um das Risiko von Harnsteinen bei Deiner Katze zu minimieren, sind folgende Vorsorgemaßnahmen empfehlenswert:

  • Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme: Stelle sicher, dass Deine Katze immer Zugang zu frischem Wasser hat. Trinkbrunnen können dazu beitragen, die Wasseraufnahme zu erhöhen.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine spezielle Harnsteinprophylaxe-Diät kann dazu beitragen, das Risiko der Steinbildung zu verringern. Sprich mit Deinem Tierarzt über das richtige Futter für Deine Katze.
  • Gewichtskontrolle: Ein gesundes Gewicht und regelmäßige Bewegung sind wichtig, um Übergewicht zu vermeiden, das die Bildung von Harnsteinen begünstigen kann.
  • Regelmäßige Tierarztbesuche: Lasse Deine Katze regelmäßig untersuchen, um mögliche Harnsteine oder andere Harnwegserkrankungen frühzeitig zu erkennen.

Eine Katzenkrankenversicherung kann bei der Behandlung von Harnsteinen hilfreich sein, da die Kosten für Untersuchungen, Medikamente, spezielle Diätfuttermittel und chirurgische Eingriffe hoch sein können. Achte darauf, eine Versicherung abzuschließen, die auch chronische Erkrankungen und Notfallbehandlungen abdeckt.

Fazit

Harnsteine sind eine ernstzunehmende Erkrankung bei Katzen, die zu starken Beschwerden und lebensbedrohlichen Komplikationen führen kann. Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung sind entscheidend, um die Gesundheit Deiner Katze zu erhalten. Durch eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Tierarztbesuche kannst Du dazu beitragen, das Risiko einer Harnsteinbildung zu verringern.

Es ist eine gute Entscheidung, frühzeitig den Versicherungsschutz für deine Katze zu planen. Eine Katzenkrankenversicherung sowie eine OP-Versicherung bieten im Ernstfall Unterstützung, um hohe finanzielle Belastungen und unnötigen Stress zu vermeiden. Niemand sollte aufgrund von Geldsorgen auf notwendige medizinische Behandlungen verzichten müssen. Mit einer passenden Versicherung kannst du dich voll und ganz auf das Wohlbefinden deiner Katze konzentrieren, ohne dir Gedanken über die Kosten machen zu müssen. Vorsorge gibt dir die Sicherheit, auf alles vorbereitet zu sein.

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