Dogo Canario Hund Rassebeschreibung

Der Dogo Canario, auch bekannt als kanarische Dogge oder Presa Canario, trägt zudem die Namen „Perro de Presa Canario“ und „Dogos“. Der Name verweist auf seine Herkunft und die traditionelle Verwendung als kräftiger Treibhund; „Presa“ bedeutet dabei „Fassen“ oder „Packen“, was die ursprüngliche Aufgabe dieser Rasse unterstreicht. Als Vertreter der doggenartigen Hunde und traditionsreicher Wachhund für Vieh. Alle Informationen zu dieser Rasse findest du hier in unserem Artikel.

Steckbrief: Dogo Canario (Presa Canario)

Dogo Canario Hund Rassebeschreibung
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Herkunft & Geschichte

Der Dogo Canario, auch bekannt als Perro de Presa Canario, stammt von den Kanarischen Inseln, vor allem von Teneriffa und Gran Canaria. Dort wurde er über Jahrhunderte als Wach-, Schutz- und Treibhund gehalten – insbesondere zum Bewachen von Höfen und Vieh. Die Rasse geht auf alte spanische Molossertypen zurück und wurde in den 1970er-Jahren gezielt wiederbelebt.

Aussehen

  • Größe: Rüden: 60–66 cm | Hündinnen: 56–62 cm
  • Gewicht: Rüden: 45–65 kg | Hündinnen: 40–55 kg
  • Fell: Kurz, rau, dicht anliegend
  • Farben: Gestromt in verschiedenen Schattierungen, auch falbfarben oder schwarz, oft mit dunkler Maske
  • Besonderheiten: Kraftvoller, massiger Körper, breite Brust, kräftiger Fang, markanter Ausdruck – beeindruckend und respekteinflößend
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Lebenserwartung

  • 9-12 Jahre
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Charakter & Wesen

  • Ruhig, selbstbewusst und sehr wachsam
  • Extrem loyal gegenüber seiner Bezugsperson
  • Schutztrieb stark ausgeprägt – handelt überlegt und instinktsicher
  • Bei konsequenter Führung freundlich und ausgeglichen
  • Fremden gegenüber reserviert bis abweisend
  • Kein Anfängerhund – benötigt erfahrene, souveräne Halter mit Führungsstärke

Ernährung

  • Hochwertiges Futter mit Fokus auf Muskulatur, Gelenkstabilität und Verdauung
  • Gelenkschonende Zusätze wie Glucosamin und Omega-3 im Wachstum besonders wichtig
  • Kontrollierte Fütterung im Wachstum → Übergewicht und zu schnelles Wachstum vermeiden
  • Empfindlich gegenüber minderwertigem Futter – getreidefrei oder sensitiv oft empfehlenswert
  • Gefahr der Magendrehung: mehrere kleine Portionen täglich, keine Bewegung direkt nach dem Fressen
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Haltung

  • Am besten in einem Haus mit großem, gesichertem Grundstück
  • Stadt- oder Wohnungshaltung ist nicht artgerecht
  • Braucht Nähe zur Familie – keine Zwingerhaltung
  • Frühzeitige, intensive Sozialisierung und Erziehung notwendig
  • Regelmäßiger Auslauf wichtig – aber kein Leistungssporthund
  • In vielen deutschen Bundesländern auf der Rasseliste für  Listenhunde → Haltegenehmigung, Wesenstest, Sachkundenachweis, Maulkorb- und Leinenpflicht möglich

Häufige Krankheiten & Gesundheitsprobleme

  • Hüft- und Ellenbogendysplasie (HD/ED) – typisch bei großen, schweren Rassen
  • Kreuzbandriss – bei starker Belastung möglich
  • Herzprobleme – z. B. Kardiomyopathien
  • Hautprobleme – gelegentlich Allergien oder Druckstellen
  • Magendrehung – aufgrund des tiefen Brustkorbs

Herkunft und Geschichte: Alte Arbeitstradition mit Stolz

Der Dogo Canario stammt ursprünglich von den Kanarischen Inseln und ist eine der ältesten spanischen Molosserrassen. Bereits im Mittelalter wurden Hunde vom Typ Alano, einem historischen Vorfahren des Dogo Canario, auf dem spanischen Festland gezüchtet, bevor sie auf die Kanarischen Inseln gelangten. Die Entwicklung der Rasse auf dem Festland prägte ihre Eigenschaften maßgeblich, ehe sie auf den Inseln weiter verfeinert wurde. Historisch spielte der Dogo Canario eine wichtige Rolle bei der Jagd auf wildes Wild sowie beim Hüten und Bewachen von Viehherden. Seine Fähigkeit, Eigentum, Familie und Gebiet zu bewachen, machte ihn zu einem geschätzten Schutz- und Wachhund.

Über Generationen hinweg wurde der Dogo Canario auf Robustheit, Unabhängigkeit und Treue gezüchtet. Im Laufe der Geschichte wurde die Rasse auch für Hundekämpfen eingesetzt, was ihre Einstufung als Kampfhund in einigen Regionen, wie etwa auf der Liste gefährlicher Hunderassen in Bayern, beeinflusst hat. Hundekämpfe wurden jedoch in den 1940er Jahren auf den Kanarischen Inseln verboten, was die Wahrnehmung und den Bestand der Rasse nachhaltig veränderte.

Verantwortungsvolle Züchter spielen heute eine entscheidende Rolle bei der Erhaltung der Rasse, indem sie auf Gesundheit, Charakter und genetische Reinheit achten. Erfahrene Züchter sind besonders wichtig für die Weiterentwicklung und den Erhalt des Dogo Canario. Zuchtstätten finden sich nicht nur in Deutschland, beispielsweise in Hannover und Kempen, sondern auch im Ausland, etwa in Ungarn. 1989 wurde der Dogo Canario offiziell als eigenständige Rasse anerkannt und gehört heute zur FCI-Gruppe 2 (Molossoide).

Aussehen: Imposant und massiv

Der Dogo Canario hat einen kräftigen, gut proportionierten Körper mit breiter Brust, stabiler Knochenstruktur und auffallender Präsenz. Sein imposantes Erscheinungsbild beeindruckt durch die Kombination aus Kraft und Würde, was ihn auf den ersten Blick unverwechselbar macht. Sein Kopf ist groß, mit starkem Kiefer und typischer schwarzer Maske. Die Ohren werden meist unkupiert getragen und zeigen seinen natürlichen, wachsamen Ausdruck.

Sein kurzes, raues Fell betont seine athletische Figur. Die Farbe ist meist gestromt, gelegentlich sandfarben oder schwarz. Weiße Abzeichen an Brust und Zehen sind erlaubt, aber selten.

Wesen und Charakter: Souverän, ruhig und schützend

Der Dogo Canario ist kein Hund für Anfänger. Er besitzt ein hohes Maß an Selbstsicherheit, Territorialverhalten und eine tiefe Bindung an seine Familie. Gleichzeitig ist er ruhig, überlegt und ausgeglichen – mit einem natürlichen Schutztrieb, der nie in Aggression umschlagen darf. Im Vergleich zu manch anderem Hundes zeichnet sich dieser Vierbeiner durch seine besondere Loyalität und Wachsamkeit aus. Zudem ist der Dogo Canario äußerst wach und übernimmt zuverlässig die Schutz- und Wachfunktion für Haus und Familie.

Bei klarer, souveräner Führung entwickelt sich der Presa Canario zu einem zuverlässigen Familien- und Wachhund, der sich auch mit Kindern verträglich zeigt – vorausgesetzt, er wurde gut sozialisiert. Der Umgang mit Menschen und anderen Hunden sollte von Anfang an positiv gestaltet werden, da eine gute Sozialisation entscheidend für ein harmonisches Zusammenleben ist. Wer sich für das Leben mit diesem Vierbeiner entscheidet, übernimmt eine lebenslange Verantwortung und sollte die enge Bindung zu seinem Hund stets pflegen.

Ist der Dogo Canario ein Familienhund?

Ja, in erfahrenen Händen kann der Dogo Canario ein treuer und liebevoller Familienhund sein – mit viel Schutzinstinkt, aber auch Sanftmut gegenüber seiner Bezugsperson.

Haltung: Viel Platz, Verantwortung und Struktur

Der Presa Canario braucht Platz und einen erfahrenen Halter. Eine Wohnungshaltung ist nicht zu empfehlen. Ein Haus mit großem, sicher eingezäuntem Grundstück bietet die besten Voraussetzungen für eine artgerechte Haltung.

Eine solide Basis in Erziehung und Sozialisation ist unerlässlich, um den Dogo Canario sicher und verantwortungsvoll zu führen. Gerade als Welpe benötigt der Dogo Canario eine besonders einfühlsame und konsequente Erziehung, um sich zu einem ausgeglichenen Hund zu entwickeln. Er liebt tägliche Spaziergänge, Kopfarbeit und Aufgaben. Langeweile oder Frust führen bei dieser Rasse schnell zu unerwünschtem Verhalten. Eine frühzeitige Sozialisierung ist ebenso wichtig wie eine konsequente Erziehung. Besonders bei Welpen des Dogo Canario sind Geduld, eine behutsame Eingewöhnung und gezielte Förderung notwendig, um sie optimal auf das Leben als Familienhund vorzubereiten. Auch eine ausgewogene Ernährung, die auf die speziellen Bedürfnisse dieser Rasse abgestimmt ist, trägt maßgeblich zu ihrer Gesundheit und Vitalität bei.

Pflege: Minimaler Aufwand, aber regelmäßig

Das kurze, eng anliegende Fell ist pflegeleicht. Dennoch sollte es regelmäßig gebürstet werden, um lose Haare und Hautschuppen zu entfernen.

Pflege-Tipps

✔ Wöchentliches Bürsten
✔ Haut auf Irritationen kontrollieren
✔ Ohren sauber halten
✔ Augen und Pfoten regelmäßig prüfen
✔ Im Sommer Schattenplätze anbieten – Hitzesensibel!

Häufige Erkrankungen

✖ Hüftgelenksdysplasie (HD)

✖ Ellenbogendysplasie (ED)

✖ Herzkrankheiten (z. B. Kardiomyopathie)

✖ Hautprobleme und Allergien

✖ Augenentzündungen

Dogo Canario ist entspannt und liegt am Boden bei guter Gesundheit Hundekrankenversicherung

Gesundheit: Robust, aber mit typischen Risiken

Der Dogo Canario gilt als robuste Rasse. Dennoch treten bei übermäßiger Zucht und mangelnder Bewegung gesundheitliche Probleme auf, besonders in Bezug auf Gelenke, Herz und Haut. Es ist wichtig zu beachten, dass jede Rasse spezifische gesundheitliche Risiken und Anforderungen hat; beim Dogo Canario unterscheiden sich diese rassespezifischen Vorsorgemaßnahmen und Zuchtpraktiken deutlich von anderen Rassen.

Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Förderung eines gesunden und langen Lebens des Dogo Canario gelegt werden, um seine Lebensqualität und Lebensdauer zu maximieren.

Zuchtstätten sollten Elterntiere gesundheitlich testen lassen (HD-/ED-Untersuchung, Herzscreening).

Versicherungen für den Dogo Canario

Hundehalterhaftpflichtversicherung

Als sogenannter Listenhund ist der Dogo Canario in vielen Bundesländern genehmigungspflichtig. Eine Hundehalterhaftpflicht ist hier gesetzlich vorgeschrieben.

Wichtige Leistungen:

  • Deckung bei Personen-, Sach- und Vermögensschäden
  • Absicherung bei Fremdbetreuung, Urlaub und Mietsachschäden
  • Spezielle Tarife für Listenhunde verfügbar

Hunde-OP-Versicherung

Aufgrund seiner Größe und körperlichen Aktivität ist der Dogo Canario anfällig für orthopädische Eingriffe. Eine Hunde OP Versicherung schützt vor hohen chirurgischen Kosten.

Typische OPs:

  • Kreuzbandriss-OP
  • Gelenkoperationen (HD/ED)
  • Tumorentfernungen
  • Zahn- oder Augen-OPs

Hundekrankenversicherung

Ergänzend zur OP-Absicherung deckt die Hundekrankenversicherung auch Vorsorge, Diagnostik und medikamentöse Behandlungen.

Leistungsbeispiele:

  • Tierarztkosten bei akuten oder chronischen Erkrankungen
  • Impfungen, Wurmkuren, Zahnbehandlungen
  • Bluttests, Röntgen, Ultraschall
  • Reha-Maßnahmen oder Homöopathie

Die passende Versicherung für deinen Dogo Canario findest du hier

Fazit: Dogo Canario – Der ruhige Fels in der Brandung

Der Dogo Canario ist ein kraftvoller, treuer und ruhiger Hund mit großem Schutzinstinkt. In den richtigen Händen entwickelt er sich zu einem zuverlässigen Familien- und Wachhund, der mit klarem Kopf und ruhiger Präsenz überzeugt. Wer ihm Raum, Struktur und Vertrauen bietet, bekommt einen wahren Beschützer mit Herz.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Nicht grundsätzlich. Bei guter Führung und Sozialisierung ist er ruhig, ausgeglichen und loyal – niemals grundlos aggressiv. Das Verhalten kann sich zwischen Rüde und Hündin leicht unterscheiden, wobei Rüden oft territorialer auftreten. Hündinnen gelten häufig als etwas ausgeglichener und weniger dominant.

Ja – in vielen deutschen Bundesländern wird der Dogo Canario als Listenhund geführt. Je nach Region gelten Halterauflagen wie Wesenstest, Leinen- und Maulkorbpflicht.

Tägliche Spaziergänge, Wachaufgaben im Garten, Denkspiele oder Hundesport – der Dogo braucht körperliche wie geistige Auslastung.

Nein. Diese Rasse gehört in erfahrene Hände mit Führungsstärke, Geduld und Verantwortungsbewusstsein.