Räude beim Hund

Räude beim Hund ist eine hochansteckende Hauterkrankung, die durch Milben verursacht wird. Die Krankheit kann schwerwiegende Hautprobleme hervorrufen und ist für Hunde äußerst unangenehm, da sie zu starkem Juckreiz und Entzündungen führt. Es gibt verschiedene Arten von Räude, darunter die Sarkoptes-Räude (Sarcoptes scabiei) und die Demodex-Räude (Demodex canis). In diesem Artikel erfahren Sie, wie Räude übertragen wird, welche Symptome darauf hinweisen, wie die Diagnose gestellt wird und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Zudem werden Prognose, Vorsorgemaßnahmen und der Nutzen einer Versicherung bei dieser Erkrankung besprochen.

Wie wird Räude übertragen?

Die Übertragung von Räude erfolgt hauptsächlich durch den direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder durch kontaminierte Umgebungen. Die Milben, die die Krankheit verursachen, sind mikroskopisch klein und graben sich in die Haut ein, wo sie Entzündungen und intensiven Juckreiz hervorrufen.

Übertragungswege:

  1. Direkter Kontakt: Hunde können sich leicht mit Räude anstecken, wenn sie mit einem infizierten Tier in Kontakt kommen. Dies geschieht häufig in Umgebungen, in denen viele Hunde zusammenleben, wie in Tierheimen, Parks oder Hundeausläufen. Auch der Kontakt mit Wildtieren wie Füchsen, die Träger von Räudemilben sind, kann zur Übertragung führen.
  2. Indirekter Kontakt: Milben können für eine gewisse Zeit auf Oberflächen überleben, wodurch sich Hunde auch über kontaminierte Decken, Hundebetten, Spielzeuge oder Kleidung infizieren können. Insbesondere Sarkoptes-Milben sind sehr ansteckend und können mehrere Tage außerhalb des Wirts überleben.
  3. Vererbung: Bei der Demodex-Räude, die durch die Demodex-Milbe verursacht wird, erfolgt die Übertragung von der Mutterhündin auf die Welpen in den ersten Lebenswochen. Diese Milbenart ist in geringer Anzahl bei den meisten Hunden vorhanden und verursacht normalerweise keine Probleme. Wenn das Immunsystem jedoch geschwächt ist, kann es zu einer Überpopulation der Milben und somit zu einer Demodex-Räude kommen.

Die Räudemilben befallen in erster Linie die Haut und verursachen eine Vielzahl von Symptomen, die sich im weiteren Verlauf der Krankheit verschlimmern können.

Symptome einer Räude beim Hund

Die Symptome einer Räude variieren je nach Art der Milben, die die Infektion verursacht, und dem Schweregrad der Infektion. Im Allgemeinen führen alle Formen der Räude zu Hautproblemen und Juckreiz.

Symptome der Sarkoptes-Räude:

  1. Starker Juckreiz: Eines der auffälligsten Symptome der Sarkoptes-Räude ist extremer Juckreiz. Hunde kratzen und beißen sich häufig, um den starken Juckreiz zu lindern. Dies führt oft zu Sekundärinfektionen der Haut durch das ständige Kratzen.
  2. Hautausschläge und Schuppen: Die betroffenen Hautstellen können rötlich werden und sich entzünden. Zudem bilden sich oft Schuppen oder krustige Hautstellen.
  3. Haarausfall: Durch das Kratzen und Beißen verlieren Hunde oft Fell an den betroffenen Stellen. Der Haarausfall tritt häufig zuerst an den Ohren, Ellbogen, Bauch und Beinen auf und breitet sich im weiteren Verlauf der Infektion aus.
  4. Verdickung der Haut: In schweren Fällen kann die Haut durch die ständige Reizung verdickt und ledrig werden.

Symptome der Demodex-Räude:

Die Demodex-Räude ist weniger ansteckend als die Sarkoptes-Räude und tritt häufig bei jungen oder immungeschwächten Hunden auf. Es gibt zwei Hauptformen der Demodex-Räude: lokalisierte und generalisierte.

  1. Lokalisierte Demodex-Räude: Diese Form betrifft nur wenige Hautbereiche und verursacht kleine kahle Stellen, meist im Gesicht oder an den Beinen. Der Juckreiz ist in der Regel mild oder gar nicht vorhanden.
  2. Generalisierte Demodex-Räude: Bei dieser schwereren Form breitet sich die Infektion auf große Teile des Körpers aus. Der Hund verliert viel Fell und leidet an schweren Hautinfektionen, die zu schmerzhaften, nässenden Wunden führen können. Hunde mit generalisierter Demodex-Räude haben oft ein geschwächtes Immunsystem, das die Milbenpopulation nicht kontrollieren kann.

Bei beiden Arten von Räude ist es wichtig, die Krankheit frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um weitere Komplikationen zu vermeiden.

Diagnose einer Räude beim Hund

Die Diagnose einer Räude erfordert eine gründliche Untersuchung durch den Tierarzt. Aufgrund der unspezifischen Symptome, die auch auf andere Hauterkrankungen hindeuten können, sind spezifische Tests erforderlich, um die Krankheit sicher zu diagnostizieren.

Diagnoseschritte:

  1. Anamnese und klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird nach den Symptomen fragen und eine genaue Untersuchung der Haut des Hundes durchführen. Dabei achtet er auf Anzeichen wie Juckreiz, Haarausfall und Hautveränderungen.
  2. Hautgeschabsel: Ein häufig verwendeter Test zur Diagnose von Räude ist das Hautgeschabsel, bei dem eine kleine Probe der oberen Hautschicht entnommen und unter dem Mikroskop auf Milben untersucht wird. Dies ist besonders bei der Demodex-Räude eine zuverlässige Methode, da die Milben in den Haarfollikeln leben.
  3. Bluttests: In einigen Fällen können Bluttests durchgeführt werden, um den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes zu überprüfen und andere Krankheiten auszuschließen.
  4. Allergietests: Da die Symptome von Räude denen einer Allergie ähneln können, kann der Tierarzt auch Allergietests in Betracht ziehen, um andere Ursachen für den Juckreiz auszuschließen.
  5. PCR-Test: In bestimmten Fällen kann ein PCR-Test eingesetzt werden, um das Vorhandensein von Sarkoptes-Milben nachzuweisen. Dies ist besonders nützlich, wenn die Milben im Hautgeschabsel nicht gefunden werden.

Die Diagnose ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die richtige Behandlung eingeleitet wird, da Räude eine hoch ansteckende Krankheit ist.

Behandlung der Räude beim Hund

Die Behandlung der Räude hängt von der Art der Milben und dem Schweregrad der Infektion ab. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Milben zu bekämpfen und die Symptome zu lindern.

Behandlungsoptionen:

  1. Milben abtötende Medikamente (Akarizide): Ein Tierarzt verschreibt in der Regel medikamentöse Akarizide, um die Milben abzutöten. Dies kann in Form von Tabletten, Spot-On-Präparaten oder Shampoos erfolgen. Wirkstoffe wie Ivermectin, Selamectin oder Moxidectin sind wirksam gegen Milben und werden häufig eingesetzt.
  2. Bäder und Shampoos: In einigen Fällen wird der Hund mit medikamentösen Shampoos gebadet, die Milben abtöten und die Haut beruhigen. Dies ist besonders bei der Sarkoptes-Räude üblich.
  3. Antibiotika: Wenn es zu Sekundärinfektionen durch Bakterien gekommen ist, können Antibiotika notwendig sein, um die Hautinfektionen zu behandeln.
  4. Pflege der Umgebung: Da Milben in der Umgebung des Hundes überleben können, ist es wichtig, Decken, Bettzeug, Spielzeuge und andere Gegenstände gründlich zu reinigen oder zu ersetzen. In manchen Fällen ist auch eine Behandlung der Umgebung mit akariziden Sprays notwendig.
  5. Immunsystem stärken: Bei Hunden mit Demodex-Räude ist es wichtig, das Immunsystem zu stärken, da eine Schwächung des Immunsystems häufig die Ursache für das Auftreten der Krankheit ist.

Die Behandlung sollte unter tierärztlicher Aufsicht erfolgen, da einige Medikamente Nebenwirkungen haben können und eine langfristige Therapie notwendig sein kann, um alle Milben vollständig zu eliminieren.

Prognose bei einer Räude des Hundes

Die Prognose bei einer Räude hängt von der Schwere der Erkrankung und der gewählten Behandlung ab. In den meisten Fällen, insbesondere bei frühzeitiger Diagnose und Therapie, haben Hunde eine gute Prognose.

  • Sarkoptes-Räude: Hunde, die rechtzeitig behandelt werden, erholen sich in der Regel vollständig. Da diese Form sehr ansteckend ist, ist es jedoch wichtig, alle Tiere im Haushalt zu behandeln, um eine Wiederinfektion zu verhindern.
  • Demodex-Räude: Die Prognose hängt vom Immunsystem des Hundes ab. Hunde mit einer lokalisierten Form erholen sich oft gut, während Hunde mit generalisierter Demodex-Räude eine längere und intensivere Behandlung benötigen. Hunde mit einem stark geschwächten Immunsystem können Rückfälle erleiden.

Vorsorge und Versicherung gegen Räude

Vorsorge ist der beste Schutz gegen Räude, insbesondere in Umgebungen, in denen viele Hunde zusammenleben.

Vorsorgemaßnahmen:

  1. Regelmäßige Kontrollen: Überprüfen Sie regelmäßig die Haut Ihres Hundes auf Anzeichen von Juckreiz, Haarausfall oder Hautveränderungen, insbesondere wenn Ihr Hund Kontakt mit anderen Tieren hat.
  2. Hygiene: Halten Sie die Umgebung Ihres Hundes sauber, waschen Sie regelmäßig Bettzeug, Decken und Spielzeug, und vermeiden Sie den Kontakt zu infizierten Tieren.
  3. Stärkung des Immunsystems: Ein gesundes Immunsystem kann helfen, eine Infektion mit Demodex-Milben zu verhindern. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung tragen dazu bei.

Versicherung:

Eine Tierkrankenversicherung kann die Kosten für die Diagnose und Behandlung von Räude erheblich reduzieren. Da die Behandlung einer schweren Räude teuer und langwierig sein kann, ist eine Versicherung hilfreich, um die finanzielle Belastung zu minimieren und die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.

Fazit

Die Räude beim Hund ist eine ernsthafte und unangenehme Hauterkrankung, die eine frühzeitige Diagnose und konsequente Behandlung erfordert. Sowohl Sarkoptes- als auch Demodex-Räude können zu schwerwiegenden Hautproblemen führen, sind jedoch in den meisten Fällen gut behandelbar. Mit der richtigen Vorsorge, regelmäßiger Kontrolle und einer Tierkrankenversicherung lässt sich das Risiko einer Infektion minimieren, und betroffene Hunde können sich vollständig erholen.

Sorge frühzeitig für den Schutz deines Hundes. Eine Hundekrankenversicherung und eine OP-Versicherung für Hunde können im Ernstfall helfen, unerwartete Kosten und unnötigen Stress zu vermeiden. Niemand sollte aus finanziellen Gründen auf eine notwendige Behandlung verzichten müssen. Mit der passenden Hundekrankenversicherung und einer OP-Versicherung für Hunde kannst du dich voll und ganz auf das Wohl deines Hundes konzentrieren, ohne finanzielle Sorgen haben zu müssen. Vorsorge ist entscheidend!

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