Pyometra beim Hund

Pyometra beim Hund ist eine schwerwiegende Erkrankung der Gebärmutter bei Hündinnen, die besonders bei älteren, unkastrierten Tieren auftritt. Es handelt sich dabei um eine bakterielle Infektion, die zu einer Eiteransammlung in der Gebärmutter führt und unbehandelt lebensbedrohlich sein kann. Die Krankheit erfordert in den meisten Fällen eine Notoperation. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Pyometra entsteht, welche Symptome darauf hinweisen, wie die Diagnose gestellt wird und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Zudem werden die Prognose und wichtige Vorsorgemaßnahmen sowie die Rolle der Versicherung erläutert.

Wie entsteht eine Pyometra?

Die Pyometra entwickelt sich in der Regel durch hormonelle Veränderungen im Körper der Hündin, die zu einer bakteriellen Infektion führen können. Diese Infektion entsteht durch Bakterien, die auf natürliche Weise in der Gebärmutter vorkommen oder über den Geburtskanal eindringen.

Ursachen und Risikofaktoren:

  1. Hormonelle Veränderungen: Pyometra tritt meistens nach einer Läufigkeit auf, da der Hormonspiegel, insbesondere der von Progesteron, nach dem Östrus (Brunst) ansteigt. Progesteron bereitet die Gebärmutter auf eine mögliche Schwangerschaft vor, indem es die Schleimhaut der Gebärmutter verdickt und das Immunsystem im Bereich der Gebärmutter unterdrückt, um ein befruchtetes Ei nicht abzuwehren. Dies schafft jedoch ideale Bedingungen für das Wachstum von Bakterien.
  2. Bakterielle Infektion: Bakterien wie Escherichia coli gelangen häufig durch den Geburtskanal in die Gebärmutter. In einer verdickten Gebärmutterschleimhaut können sich diese Bakterien vermehren, insbesondere wenn das Immunsystem im Bereich der Gebärmutter geschwächt ist.
  3. Gebärmutterzysten: Chronische hormonelle Veränderungen können zur Bildung von Zysten in der Gebärmutter führen, was die Wahrscheinlichkeit einer Pyometra erhöht.

Risikogruppen:

  • Unkastrierte Hündinnen: Die Erkrankung tritt fast ausschließlich bei unkastrierten Hündinnen oder solchen auf, deren Eierstöcke nicht vollständig entfernt wurden (Restovarialgewebe).
  • Ältere Hündinnen: Hündinnen über sechs Jahre haben ein erhöhtes Risiko, da sie mehrere Läufigkeitszyklen durchlaufen haben und die Gebärmutter dadurch empfindlicher gegenüber hormonellen Einflüssen wird.

Kastration ist die wirksamste Methode, um einer Pyometra vorzubeugen, da sie das Risiko nahezu vollständig eliminiert.

Symptome einer Pyometra beim Hund

Die Symptome einer Pyometra können je nach Stadium der Infektion und ob die Gebärmutteröffnung (Cervix) offen oder geschlossen ist, variieren. Eine Pyometra entwickelt sich typischerweise innerhalb von zwei bis acht Wochen nach der Läufigkeit.

Häufige Symptome:

  1. Vaginaler Ausfluss: Bei einer offenen Pyometra, bei der die Cervix geöffnet ist, kann man einen eitrigen, oft übel riechenden Ausfluss aus der Scheide der Hündin beobachten. Der Ausfluss kann blutig oder gelblich-grün sein.
  2. Kein Ausfluss bei geschlossener Pyometra: Bei einer geschlossenen Pyometra, bei der die Cervix geschlossen ist, sammelt sich der Eiter in der Gebärmutter an und kann nicht abfließen. Dies führt zu einer raschen Verschlechterung des Gesundheitszustandes, da die Infektion nicht nach außen entweichen kann.
  3. Lethargie: Betroffene Hündinnen wirken oft müde und haben wenig Energie. Sie ziehen sich zurück und zeigen kein Interesse an alltäglichen Aktivitäten.
  4. Appetitlosigkeit: Ein weiteres häufiges Symptom ist Appetitlosigkeit. Die Hündin frisst weniger oder verweigert das Futter komplett.
  5. Erbrechen und Durchfall: Einige Hündinnen entwickeln Erbrechen und Durchfall, was die Symptome einer Dehydratation verstärkt.
  6. Vermehrtes Trinken und Urinieren: Viele Hündinnen trinken übermäßig viel Wasser und müssen häufiger urinieren. Dies kann ein Anzeichen für eine Nierenbeteiligung sein, da die Pyometra auch die Nierenfunktion beeinträchtigen kann.
  7. Bauchschmerzen und Schwellung: Bei einer geschlossenen Pyometra kann der Bauch der Hündin schmerzhaft und geschwollen sein. Die Ansammlung von Eiter in der Gebärmutter kann zu einer sichtbaren Bauchvergrößerung führen.

Wenn die Krankheit unbehandelt bleibt, kann die Gebärmutter reißen, was zu einer Bauchfellentzündung (Peritonitis) und schließlich zum Tod führen kann.

Diagnose einer Pyometra beim Hund

Die Diagnose einer Pyometra erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren. Aufgrund der unspezifischen Symptome ist eine genaue Diagnose entscheidend, um schnell die richtige Behandlung einzuleiten.

Diagnoseschritte:

  1. Anamnese und klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird zunächst nach den Symptomen und dem letzten Läufigkeitszyklus der Hündin fragen. Eine körperliche Untersuchung hilft, Anzeichen wie Bauchschmerzen, Schwellungen und Ausfluss zu erkennen.
  2. Blutuntersuchung: Eine Blutuntersuchung kann Hinweise auf eine Infektion und eine beeinträchtigte Organfunktion geben. Erhöhte weiße Blutkörperchen (Leukozytose) deuten auf eine Entzündung hin, während erhöhte Nierenwerte auf Nierenprobleme hinweisen können.
  3. Ultraschall oder Röntgen: Ein Ultraschall ist eine der zuverlässigsten Methoden, um die Diagnose zu bestätigen. Dabei kann der Tierarzt eine vergrößerte, mit Flüssigkeit gefüllte Gebärmutter erkennen. Auch Röntgenaufnahmen können verwendet werden, um die Größe der Gebärmutter zu beurteilen.
  4. Vaginaler Abstrich: In einigen Fällen wird ein vaginaler Abstrich genommen, um die Art des Ausflusses zu untersuchen und festzustellen, ob eine bakterielle Infektion vorliegt.

Die Diagnose muss schnell gestellt werden, da eine Pyometra ohne Behandlung schnell zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen kann.

Behandlung der Pyometra beim Hund

Die Behandlung der Pyometra besteht in der Regel in einem chirurgischen Eingriff. Da es sich um eine schwerwiegende Infektion handelt, die sich schnell verschlechtern kann, ist eine Notoperation oft die beste Option.

Chirurgische Behandlung:

  1. Ovariohysterektomie (Kastration): Die gängigste und effektivste Behandlung ist die vollständige Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke (Ovariohysterektomie). Dieser Eingriff entfernt die infizierte Gebärmutter und verhindert gleichzeitig zukünftige hormonelle Probleme. Die Operation ist relativ routinemäßig, jedoch riskanter bei Hündinnen mit geschlossener Pyometra, da das Risiko von Komplikationen wie Sepsis oder Peritonitis besteht.

Medikamentöse Behandlung:

In seltenen Fällen, wenn eine Hündin aus zuchtrelevanten Gründen nicht kastriert werden soll, kann eine medikamentöse Behandlung in Betracht gezogen werden. Diese umfasst:

  • Antibiotika: Zur Bekämpfung der bakteriellen Infektion.
  • Prostaglandine: Diese Medikamente können helfen, die Gebärmutter zu kontrahieren und den Eiter abfließen zu lassen. Diese Methode birgt jedoch Risiken und ist nicht so zuverlässig wie die chirurgische Entfernung.

Nachsorge:

Nach der Operation oder medikamentösen Behandlung muss die Hündin sorgfältig überwacht werden. Regelmäßige Blutuntersuchungen und Kontrollen sind notwendig, um sicherzustellen, dass die Infektion vollständig beseitigt ist und die Organe wieder normal funktionieren.

Prognose bei einer Pyometra des Hundes

Die Prognose bei einer Pyometra hängt davon ab, wie schnell die Krankheit diagnostiziert und behandelt wird. Frühzeitige Operationen haben eine gute Erfolgsrate, und die meisten Hündinnen erholen sich vollständig.

Faktoren, die die Prognose beeinflussen:

  • Zeitpunkt der Behandlung: Je früher die Pyometra erkannt und operiert wird, desto besser sind die Überlebenschancen. Unbehandelt oder bei verspäteter Behandlung verschlechtert sich die Prognose drastisch.
  • Allgemeinzustand des Hundes: Hunde, die bereits durch andere Krankheiten oder Alter geschwächt sind, haben ein höheres Risiko für Komplikationen.
  • Form der Pyometra: Eine offene Pyometra hat oft eine bessere Prognose als eine geschlossene, da der Eiter abfließen kann und die Infektion nicht so schnell den gesamten Körper betrifft.

Vorsorge und Versicherung gegen Pyometra

Die effektivste Vorsorge gegen Pyometra ist die Kastration. Durch die Entfernung der Eierstöcke wird das hormonelle Ungleichgewicht, das zur Entstehung der Krankheit führen kann, vermieden.

Weitere Vorsorgemaßnahmen:

  • Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen: Ältere unkastrierte Hündinnen sollten regelmäßig untersucht werden, insbesondere nach der Läufigkeit.
  • Beobachtung des Verhaltens nach der Läufigkeit: Achten Sie auf ungewöhnliche Symptome wie Ausfluss, Lethargie oder Bauchschmerzen, um eine Pyometra frühzeitig zu erkennen.

Versicherung:

Eine Tierkrankenversicherung kann die Kosten für die Behandlung einer Pyometra erheblich reduzieren. Da die Behandlung in der Regel eine Notoperation erfordert und die Nachsorge intensiv sein kann, ist eine Versicherung hilfreich, um die finanzielle Belastung zu minimieren und sicherzustellen, dass die Hündin die notwendige Versorgung erhält.

Fazit

Die Pyometra beim Hund ist eine ernste Erkrankung, die eine schnelle Diagnose und sofortige Behandlung erfordert, um das Leben der Hündin zu retten. Kastration ist die beste Vorsorge gegen diese gefährliche Infektion. Eine Tierkrankenversicherung kann die Kosten für die notwendige Notoperation und Nachsorge abdecken und somit die finanzielle Belastung verringern.

Sorge frühzeitig für den Schutz deines Hundes. Eine Hundekrankenversicherung und eine OP-Versicherung für Hunde können im Ernstfall helfen, unerwartete Kosten und unnötigen Stress zu vermeiden. Niemand sollte aus finanziellen Gründen auf eine notwendige Behandlung verzichten müssen. Mit der passenden Hundekrankenversicherung und einer OP-Versicherung für Hunde kannst du dich voll und ganz auf das Wohl deines Hundes konzentrieren, ohne finanzielle Sorgen haben zu müssen. Vorsorge ist entscheidend!

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