Wie funktioniert eine private Unfallversicherung?
Du erhältst von Deinem Versicherer einen einmaligen Geldbetrag und/oder eine Unfallrente ausgezahlt, solltest Du nach einem Unfall eine anhaltende Beeinträchtigung Deines Körpers oder Geistes (Invalidität) erleiden. Diese Summe soll Dir direkt nach einem Unfall helfen eventuelle Umbaumaßnahmen am Haus oder Fahrzeug finanziell zu stemmen. Sie soll Dir helfen, Deine neue Lebenssituation zu finanzieren.
Leider wird das Thema dadurch kompliziert, dass es auf dem Markt unzählige Tarife gibt, die sich massiv unterscheiden. Wir helfen Dir dabei zu verstehen, worauf Du unbedingt achten solltest.
Der Unfallbegriff
Um sich diesen besser merken zu können, kannst Du als Eselsbrücke den Begriff „PAUKE“ nutzen. Plötzlich von Außen Unfreiwillig auf den Körper wirkendes Ereignis mit Gesundheitsschädigungen, so die offizielle Definition des Unfallbegriffs.
Beachte: Hier trennt sich bereits die Spreu vom Weizen. Viele Versicherer gehen hier für den Kunden noch einen Schritt weiter und erweitern den Unfallbegriff, sodass zusätzliche Leistungen abgedeckt sein können.
Definition des Unfallbegriffs durch Versicherer:
„Ein Unfall liegt vor, wenn der Versicherte durch ein plötzlich von außen auf seinen Körper wirkendes Ereignis unfreiwillig eine Gesundheitsschädigung erleidet.“
Zunächst beantworten wir die am häufigsten gestellten Fragen zur privaten Unfallversicherung:
Für wen ist die Versicherung sinnvoll?
Die private Unfallversicherung ist sinnvoll für Menschen die erhöhten Unfallrisiken durch Sport, privates Reisen, gefährlichen Hobbys oder Autofahren, ausgesetzt sind. Selbstständige haben keinen gesetzlichen Unfallschutz, es sind nicht mal Wege- und Berufsunfälle eingeschlossen, wenn sie sich nicht freiwillig versichert haben. Aber auch Arbeitnehmer können damit ihren Schutz gegen unfallbedingte Invalidität vervollständigen.
Beachte: Die meisten Unfälle passieren nicht auf der Arbeit, sondern im privaten Umfeld und sind somit nicht gesetzlich versichert.
Ist eine Unfallversicherung eine Alternative zur Berufsunfähigkeit?
Nein.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung sichert Dein monatliches Einkommen und Deine monatlichen Ausgaben ab. Die private Unfallversicherung soll mit einer Einmalzahlung dafür Sorge tragen, dass Du bei einer unfallbedingten Invalidität Deine neue Lebenssituation finanzieren kannst.
Beachte: Nur knapp 10 % der Berufsunfähigkeiten werden durch einen Unfall ausgelöst. Die private Unfallversicherung ist also eine sinnvolle Ergänzung zur Berufsunfähigkeitsversicherung.
Wann werden Leistungen fällig?
Solltest Du unfallbedingt eine anhaltende Invalidität davontragen, die voraussichtlich länger als drei Jahre besteht und keine Besserung absehbar ist. Sie zahlt, wenn eine der im Vertrag vereinbarten Voraussetzungen erfüllt sind.
Wann wird die Leistung ausgezahlt?
Der Versicherer leistet nach einem bestimmten Zeitraum , nach Abschluss aller Untersuchungen und Feststellung des Invaliditätsgrades. Da dieses Prozedere einige Monate in Anspruch nehmen kann, ist es sinnvoll, eine Todesfallsumme mit hinzuzunehmen, diese Summe wird ggf. schon früher ausgezahlt, auch wenn Du noch lebst.
Besteht weltweiter Versicherungsschutz?
Im Gegenteil zu den gesetzlichen Unfallversicherungen, die sich auf Berufsunfälle, Wegeunfälle und Berufskrankheiten beschränken, gilt bei der privaten Unfallversicherung ein weltweiter Versicherungsschutz, rund um die Uhr.
Wer bezahlt die Beiträge?
Der Arbeitgeber finanziert zu 100 % die gesetzliche Unfallversicherung. Die private Unfallversicherung finanzierst Du allein.
Kann ich den Vertrag einfach kündigen?
Alle ein, drei oder fünf Jahre, je nach Vertragslaufzeit kann Du kündigen. Empfehlenswert ist eine Laufzeit von einem Jahr zu wählen, so bist Du flexibler, falls sich in Deinem Leben etwas ändert.
Was leistet eine private Unfallversicherung?
Dein Versicherer zahlt Dir im Falle einer unfallbedingten Invalidität die vereinbarte Leistung. Die Leistungen unterscheiden sich dabei von Tarif zu Tarif, der Versicherungsschutz gilt dabei aber weltweit und rund um die Uhr. Empfehlenswert ist eine Versicherungssumme von mindestens 100.000,00 €. Je nach Grad der Invalidität erhältst Du dann einen Betrag ausgezahlt. Der Grad richtet sich nach der sogenannte Gliedertaxe, welche bestimmt, wieviel Prozent der vereinbarten Grundinvalidität Du erhältst. Bei 20%-iger Invalidität erhältst Du 20%, bei 60%-iger Invalidität 60% usw.