Dogo Argentino Hund Rassebeschreibung

Der Dogo Argentino ist ein beeindruckender, kräftiger Hund und als Vertreter der Molossern ein wahres Kraftpaket mit einem ausgeprägten Schutzinstinkt und starker Loyalität zu seiner Familie. Die Rasse ist offiziell von der FCI anerkannt und nach deren Standard als eigenständige Hunderasse eingestuft. Diese aus Argentinien stammende Rasse wurde ursprünglich für die Großwildjagd gezüchtet, zeigt sich im Alltag jedoch als liebevoller, aufmerksamer und intelligenter Begleiter – vorausgesetzt, er wird fachkundig geführt. In diesem Rasseportrait erfährst du alles Wichtige zur Haltung, Pflege, Gesundheit, Erziehung und Versicherung des Dogo Argentinos.

Steckbrief: Dogo Argentino

Dogo Argentino Hund Rassebeschreibung
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Herkunft & Geschichte

Der Dogo Argentino wurde in den 1920er-Jahren in Argentinien von Dr. Antonio Nores Martínez gezüchtet – ursprünglich für die Großwildjagd (z. B. auf Puma und Wildschwein). Ziel war ein mutiger, belastbarer, sozialer und vielseitiger Hund, der sowohl jagdtauglich als auch familienfreundlich ist. Er entstand u. a. aus der mittlerweile ausgestorbenen Rasse „Cordoba-Kampfhund“, sowie Mastiff-, Bulldog- und Pointer-Linien.

Aussehen

  • Größe: Rüden: 60–68 cm | Hündinnen: 60–65 cm
  • Gewicht: 35–45 kg
  • Fell: Kurz, dicht, glatt, sehr pflegeleicht
  • Farbe: Reinweiß – ein kleiner schwarzer Fleck am Kopf ist laut Standard toleriert
  • Besonderheiten: Kraftvoller, athletischer Körper, markanter Kopf, starke Muskulatur und wachsamer Ausdruck
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Lebenserwartung

  • 10-13 Jahre
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Charakter & Wesen

  • Mutig, selbstbewusst und nervenstark
  • Sehr loyal, verschmust und menschenbezogen
  • Starkes Schutz- und Revierverhalten
  • Familienfreundlich bei guter Sozialisierung, aber kein Hund für Anfänger
  • Jagdtrieb genetisch tief verankert – Freilauf nur kontrolliert
  • Intelligent, lernfähig, aber braucht konsequente Führung und klare Regeln

Ernährung

  • Proteinreiches, ausgewogenes Futter für aktive, große Hunde
  • Gelenkunterstützung (z. B. durch Omega-3, Glucosamin) besonders im Wachstum wichtig
  • Sensibel gegenüber bestimmten Eiweißquellen – bei Hautproblemen getreidefreies oder hypoallergenes Futter sinnvoll
  • Feste Fütterungszeiten, mehrere kleine Portionen am Tag → Magendrehung vorbeugen
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Haltung

  • Kein Hund für enge Wohnungen oder Anfänger

  • Ideal: Haus mit großem, gut eingezäuntem Grundstück

  • Benötigt körperliche und geistige Auslastung: z. B. Mantrailing, Schutzhundesport, Fährtenarbeit

  • Enge Bindung zur Familie notwendig – kein Zwingerhund

  • In mehreren deutschen Bundesländern zählt er zur Kategorie der Listenhunde eingestuft → Sachkundenachweis, Wesenstest, Haltegenehmigung, Maulkorbpflicht je nach Region

Häufige Krankheiten & Gesundheitsprobleme

  • Hüftdysplasie (HD) – bei sportlich geführten Tieren auf Gelenke achten
  • Allergien & Hautprobleme – z. B. durch Futter oder Umwelt
  • Herzprobleme – z. B. Aortenstenose oder Mitralklappenerkrankung
  • Kreuzbandriss – bei aktiven, springfreudigen Hunden
  • Demodikose – Haarbalgmilben, v. a. bei jungen Tieren

Herkunft und Geschichte: Vom Jagdhund zum Beschützer

Der Dogo Argentino wurde in den 1920er-Jahren von Dr. Antonio Nores Martinez, dem Begründer der Rasse, gezüchtet. Dr. Antonio Nores Martinez entwickelte 1928 den ersten Standard und legte damit die wissenschaftliche und organisatorische Basis für die Zucht. Ziel war es, einen starken, ausdauernden und sozialverträglichen Großwildjäger zu schaffen. Der Name ‘Dogo Argentino’ spiegelt die Herkunft und die Zielsetzung der Zucht wider. Für die Entwicklung wurden verschiedene Hunderassen gekreuzt, darunter der alte Kampfhund Cordoba, Pointer, Bulldog, Bullterrier, Mastín Español sowie Doggen, Molosser und andere molossoide Hunde. Die Vorfahren des Dogo Argentino umfassen somit eine Vielzahl von Molossern, Doggen und Kampfhunden, was die kräftige, muskulöse Erscheinung und die Einordnung in die Gruppe der molossoiden Hunde erklärt. Ursprünglich wurde die Rasse für die Jagd auf Wildschweine und Raubkatzen gezüchtet und als vielseitiges Tier sowohl für die Jagd als auch zum Schutz von Herden eingesetzt.

Heute ist der Dogo nicht mehr primär ein Jagdhund, sondern ein Wach- und Familienhund – mit klaren Anforderungen an Erziehung und Führung.

Aussehen: Kraftvoll, athletisch und eindrucksvoll

Der Dogo Argentino besticht durch seine beeindruckende Erscheinung: Ein muskulöser, harmonischer Körperbau, der breite Schädel und der kräftige Hals verleihen ihm ein imposantes Auftreten. Besonders auffällig sind die Merkmale des Kopfes – der Kopf ist groß, mit ausgeprägtem Fang, kräftigen Kiefern und aufmerksam getragenen Ohren, was dem Hund einen wachsamen und entschlossenen Ausdruck verleiht. Seine Bewegungen sind energisch, kraftvoll und dennoch elegant.

Typisch ist die einheitlich weiße Fellfarbe, die nicht nur die eindrucksvolle Silhouette betont, sondern auch ursprünglich bei der Jagd funktionale Vorteile bot. Ein dunkler Fleck am Kopf ist laut Rassestandard erlaubt, aber selten. Rüden wirken meist noch massiver und kräftiger als Hündinnen, was sich sowohl in der Größe als auch in der Ausstrahlung zeigt.

Wesen und Charakter: Mutiger Wächter mit weichem Kern

Der Dogo Argentino ist ein sehr loyaler, menschenbezogener Hund mit ausgeprägtem Schutzinstinkt. Sein starker Schutztrieb macht ihn zu einem hervorragenden Wächter für Haus und Familie, er bewacht sein Revier aufmerksam und zuverlässig. Er ist ruhig, intelligent und mutig – aber niemals grundlos aggressiv.

Mit konsequenter, souveräner Führung zeigt er sich als liebevoller Familienhund, der besonders gut mit Kindern harmonieren kann. Die enge Bindung zwischen Mensch und Hund ist bei dieser Rasse besonders ausgeprägt. Im Vergleich zu anderen Vierbeinern zeichnet sich der Dogo Argentino vor allem durch seine Vielseitigkeit aus – sei es als Jagdhund, Familienhund oder zuverlässiger Beschützer. Er ist wachsam und aufmerksam, ohne zu kläffen.

Für wen ist der Dogo geeignet?

Der Dogo Argentino gehört nur in erfahrene Hände. Für Anfänger ist diese Rasse ungeeignet, da sie eine konsequente Erziehung und viel Hundeerfahrung bei den Haltern voraussetzt. Er benötigt klare Regeln, souveräne Führung und frühzeitige Sozialisierung – dann ist er ein zuverlässiger, treuer Begleiter.

Haltung: Anspruchsvoll, aber lohnend

Der Dogo Argentino braucht viel Platz, Bewegung und engen Familienanschluss. Eine Haltung in einer kleinen Wohnung ist nicht empfehlenswert. Ideal ist ein Haus mit sicher eingezäuntem Grundstück.

Seine Bewegungsfreude und Ausdauer machen ihn zum perfekten Partner für lange Spaziergänge, Jogging oder Mantrailing. Als Hof- und Wachhund ist er zurückhaltend gegenüber Fremden, aber nicht unnötig aggressiv.

Pflege-Tipps

✔ 1–2 Mal pro Woche bürsten
✔ Auf Hautirritationen oder Rötungen achten
✔ Sonnenschutz bei längerer UV-Belastung
✔ Ohren, Zähne und Krallen regelmäßig kontrollieren

Pflege: Pflegeleicht, aber hautempfindlich

Das Fell des Dogo Argentinos ist kurz und pflegeleicht. Allerdings fehlt ihm Unterwolle – daher reagiert er empfindlich auf Kälte und Nässe. Auch Sonnenbrand kann ein Thema sein.

Häufige Erkrankungen

✖ Kongenitale Taubheit (ein- oder beidseitig)
✖ Hüftdysplasie (HD)
✖ Hautprobleme und Allergien
✖ Herzerkrankungen
✖ Sonnenbrand bei empfindlicher Haut

Gesundheit: Robust, aber sensibel für einige Risiken

Der Dogo Argentino ist grundsätzlich robust, leidet aber rassebedingt unter einigen gesundheitlichen Problemen. Verantwortungsvolle Zucht ist essenziell – besonders beim Thema Taubheit.

Ein audiometrischer Test (BAER) bei Welpen ist Standard bei seriösen Züchtern.

Stolzer Dogo Argentino bleibt bei guter Pflege und Ernährung gesund. Eine Hundekrankenversicherung macht auf jeden Fall trotzdem Sinn

Anschaffung und Kauf: Worauf du achten solltest

Wer sich für einen Dogo Argentino entscheidet, sollte bei der Anschaffung besonders sorgfältig vorgehen. Die Wahl eines seriösen Züchters ist entscheidend, um einen gesunden und wesensfesten Hund zu bekommen. Ein verantwortungsvoller Züchter legt großen Wert auf die Gesundheit, das Gewicht und die Größe der Elterntiere und kann dir deren Eigenschaften und Stammbaum offenlegen. Achte  darauf, dass die Welpen in einem sauberen, liebevollen Umfeld aufwachsen und bereits früh Kontakt zu verschiedenen Menschen und Tieren haben – das fördert die Sozialisation und legt den Grundstein für einen ausgeglichenen Hund.

Vor dem Kauf solltest du dir die Zeit nehmen, die Zuchtstätte zu besuchen, die Mutterhündin kennenzulernen und sich über die Aufzuchtbedingungen zu informieren. Ein guter Züchter beantwortet gerne alle Fragen rund um die Rasse, die Entwicklung der Welpen und gibt Tipps zur weiteren Haltung. Der Dogo Argentino ist ein kräftiger Hund, daher ist es wichtig, dass du dich vorab mit den Anforderungen an Platz, Bewegung und Führung auseinandersetzen. Beim Kauf sollten die Welpen geimpft, gechipt und entwurmt sein – ein schriftlicher Kaufvertrag, der die Gesundheit des Hundes garantiert, ist empfehlenswert.

Dogo Argentino Welpen: Entwicklung, Auswahl und Aufzucht

Dogo Argentino Welpen sind kleine Kraftpakete, die sich in den ersten Lebenswochen rasant entwickeln. In dieser Zeit sind sie besonders auf die Fürsorge ihrer Mutter und die Unterstützung des Züchters angewiesen. Ab der vierten Woche beginnen die Welpen, ihre Umgebung neugierig zu erkunden und erste feste Nahrung zu probieren. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Gewichtskontrollen sind jetzt besonders wichtig, damit die jungen Hunde gesund heranwachsen.

Bei der Auswahl eines Dogo Argentino Welpen sollten Sie auf ein lebhaftes, aufgeschlossenes Wesen achten. Ein gesunder Welpe zeigt Interesse an Menschen, ist verspielt und lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen. Frühzeitige Sozialisation mit anderen Hunden, Tieren und verschiedenen Alltagssituationen ist entscheidend, damit der Hund später souverän und freundlich bleibt. Die Aufzucht sollte in einer sauberen, sicheren Umgebung erfolgen, in der die Welpen viele positive Erfahrungen sammeln können. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen, Impfungen und die behutsame Gewöhnung an neue Reize sorgen dafür, dass aus dem Dogo Argentino Welpen ein starker, ausgeglichener Begleiter wird.

Kosten und Finanzen: Was kommt auf dich zu?

Die Anschaffung eines Dogo Argentinos ist mit einigen Kosten verbunden, die du vorab realistisch einschätzen solltest. Für einen Welpen aus seriöser Zucht musst du mit einem Preis zwischen 1.000 und 2.000 Euro rechnen – abhängig davon, ob der Hund geimpft, gechipt und mit Gesundheitsgarantie abgegeben wird. Auch für einen ausgewachsenen Hund können die Kosten variieren, insbesondere wenn er bereits eine spezielle Ausbildung oder besondere Eigenschaften mitbringt.

Neben dem Kaufpreis fallen laufende Ausgaben für Futter, Tierarztbesuche, Impfungen und Zubehör an. Gerade bei einer großen und aktiven Rasse wie dem Dogo Argentino solltest du auch an die Kosten für eine Hundehaftpflichtversicherung und gegebenenfalls eine Kranken- oder OP-Versicherung denken. Insgesamt können sich die jährlichen Kosten für Haltung, Pflege und Gesundheit eines Hundes dieser Rasse auf 2.000 bis 5.000 Euro belaufen – je nach individuellen Bedürfnissen und Lebensstil. Eine sorgfältige Finanzplanung ist daher unerlässlich, um dem Hund ein artgerechtes und sicheres Zuhause bieten zu können.

Versicherungen für den Dogo Argentino

Hundehalterhaftpflichtversicherung

Der Dogo Argentino steht in vielen Bundesländern auf der Rasseliste. Deshalb ist eine Hundehalterhaftpflicht nicht nur sinnvoll, sondern in vielen Regionen gesetzlich vorgeschrieben.

Wichtige Leistungen:

  • Personen-, Sach- und Vermögensschäden
  • Schutz bei Urlaubsreisen oder Fremdbetreuung
  • Absicherung auch bei erhöhtem Risiko (Listenhundtarife)

Hunde-OP-Versicherung

Als große und aktive Rasse hat der Dogo ein erhöhtes Risiko für Unfälle oder orthopädische Erkrankungen. Eine Hunde OP Versicherung schützt dich vor hohen Kosten.

Typische Leistungen:

  • Kreuzbandriss-OP
  • Gelenkoperationen
  • Notfallchirurgie (z. B. Darmverschluss)
  • Haut- und Tumoroperationen

Hundekrankenversicherung

Die Hundekrankenversicherung ist besonders bei rassetypischen Allergien, Hautproblemen oder chronischen Erkrankungen sinnvoll.

Leistungsbeispiele:

  • Tierarztkosten bei Infektionen oder Allergien
  • Medikamente und Laboruntersuchungen
  • Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen
  • Nachsorge und Physiotherapie

Die passende Versicherung für deinen Dogo Argentino findest du hier

Die Zukunft des Dogo Argentino: Perspektiven und Herausforderungen

Die argentinische Dogge erfreut sich weltweit wachsender Beliebtheit – ihre beeindruckenden Eigenschaften als Familienhund, Wachhund und Allrounder sprechen viele Menschen an. Dennoch steht die Rasse auch vor Herausforderungen: In einigen Bundesländern und Ländern gilt der Dogo Argentino als Listenhund, was mit Auflagen wie Wesenstest, Sachkundenachweis oder Maulkorbpflicht verbunden sein kann. Für Halter bedeutet das, sich intensiv mit den gesetzlichen Bestimmungen auseinanderzusetzen und Verantwortung zu übernehmen.

Ein weiteres zentrales Thema ist die Gesundheit der Rasse. Seriöse Züchter setzen sich für eine nachhaltige Zucht ein, um Erbkrankheiten zu vermeiden und die Vitalität der Hunde zu erhalten. Die Auswahl gesunder Elterntiere, regelmäßige Kontrollen und eine artgerechte Aufzucht sind dabei unerlässlich. Die Zukunft des Dogo Argentinos liegt in den Händen verantwortungsvoller Züchter und Halter, die sich für das Wohl der Tiere einsetzen und die besonderen Eigenschaften dieser Rasse bewahren. Mit Engagement, Wissen und Herzblut kann der Dogo Argentino auch in Zukunft als kraftvoller, loyaler und vielseitiger Begleiter überzeugen.

Fazit: Dogo Argentino – Treue in starker Gestalt

Der Dogo Argentino ist ein loyaler, mutiger und kraftvoller Hund, der seinen Menschen bedingungslos folgt – wenn er fair und kompetent geführt wird. Mit viel Platz, Bewegung, liebevoller Konsequenz und der richtigen Versicherung wird er zum treuen Partner fürs Leben.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Nicht bei guter Haltung. Mit konsequenter Erziehung, Sozialisierung und einer ruhigen, klaren Führung ist er ein zuverlässiger und friedlicher Hund.

Ja – in mehreren Bundesländern Deutschlands gilt er als Listenhund (Kategorie 1 oder 2). Es gelten je nach Region Auflagen wie Wesenstest, Sachkundenachweis oder Maulkorbpflicht.

Ja, wenn Erfahrung im Umgang mit großen, selbstbewussten Hunden vorhanden ist. Er liebt Kinder und ist sehr familienbezogen – braucht aber klare Führung.

Viel – tägliche, ausgedehnte Spaziergänge, geistige Auslastung und sportliche Beschäftigung sind Pflicht.