Zwingerhusten beim Hund

Zwingerhusten beim Hund, auch als Infektiöse Tracheobronchitis bekannt, ist eine weit verbreitete Atemwegserkrankung bei Hunden. Es handelt sich dabei um eine hochansteckende Infektion, die vor allem die Luftröhre (Trachea) und die Bronchien betrifft und durch verschiedene Erreger verursacht wird, darunter Viren und Bakterien. Zwingerhusten tritt besonders häufig bei Hunden auf, die in Gruppen gehalten werden, wie in Zwingern, Tierheimen oder Hundepensionen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Zwingerhusten übertragen wird, welche Symptome auf die Krankheit hinweisen, wie die Diagnose gestellt wird, welche Behandlungsmaßnahmen zur Verfügung stehen, sowie die Prognose und Vorsorgemaßnahmen gegen Zwingerhusten.

Wie wird Zwingerhusten übertragen?

Die Übertragung von Zwingerhusten erfolgt durch Tröpfcheninfektion und über direkten Kontakt zwischen Hunden. Die Erreger werden durch Niesen, Husten oder das Teilen von Futternäpfen und Spielzeug leicht von einem Hund auf den anderen übertragen.

Übertragungswege:

  1. Tröpfcheninfektion: Hunde infizieren sich in der Regel durch das Einatmen von virushaltigen Tröpfchen, die von einem infizierten Hund durch Niesen, Husten oder sogar beim Atmen abgegeben werden. In Gruppen, wie in Tierheimen oder auf Hundewiesen, kann sich das Virus besonders schnell ausbreiten.
  2. Direkter Kontakt: Der direkte Körperkontakt zwischen Hunden, zum Beispiel beim Spielen oder bei Begrüßungen, kann ebenfalls zur Übertragung führen. Da Hunde häufig die Nasen berühren oder gegenseitig am Maul lecken, verbreiten sich die Erreger leicht.
  3. Kontaminierte Oberflächen: Zwingerhusten kann auch durch den Kontakt mit kontaminierten Gegenständen übertragen werden, wie Futternäpfe, Wasserbehälter oder Spielzeug, das von einem infizierten Hund benutzt wurde.
  4. Mehrere Erreger: Zwingerhusten ist keine einzelne Krankheit, sondern wird durch mehrere Erreger verursacht. Häufige Viren, die Zwingerhusten auslösen, sind das Canine Parainfluenzavirus und das Canine Adenovirus-2. Bakterien wie Bordetella bronchiseptica spielen ebenfalls eine Rolle bei der Entstehung der Krankheit.

Besonders gefährdet sind Hunde in Gruppenhaltungen, wie in Hundepensionen, Hundeschulen oder Zwingern. Auch Hunde, die oft auf Hundewiesen unterwegs sind oder an Veranstaltungen mit vielen Hunden teilnehmen, haben ein erhöhtes Risiko, sich anzustecken.

Symptome einer Zwingerhusten beim Hund

Die Symptome von Zwingerhusten sind in der Regel auf die oberen Atemwege beschränkt. Die Krankheit verläuft häufig mild, kann aber in schweren Fällen auch zu Komplikationen führen, besonders bei Hunden mit geschwächtem Immunsystem, Welpen oder älteren Tieren.

Häufige Symptome:

  1. Trockener Husten: Das auffälligste Symptom ist ein trockener, harter Husten, der an ein “hupendes” Geräusch erinnert. Der Husten wird oft durch Aufregung, Bewegung oder Druck auf die Luftröhre, zum Beispiel durch das Halsband, ausgelöst.
  2. Würgereiz: Häufig versuchen Hunde nach einem Hustenanfall zu würgen oder zeigen Anzeichen von Erbrechen, wobei meist nur Schleim hochgewürgt wird. Dies kann fälschlicherweise als Erbrechen von Futter missinterpretiert werden.
  3. Niesen und Nasenausfluss: Einige Hunde zeigen Niesen und leichten Nasenausfluss, ähnlich wie bei einer Erkältung.
  4. Lethargie und Appetitlosigkeit: In schwereren Fällen können Hunde müde und triebarm wirken. Der Husten kann den Hund so stark belasten, dass er das Interesse an Futter verliert oder weniger aktiv ist.
  5. Fieber: Manche Hunde entwickeln auch leichtes Fieber, was auf eine zusätzliche bakterielle Infektion hinweisen kann.

Schwere Symptome:

In einigen Fällen kann sich der Zwingerhusten zu einer Lungenentzündung entwickeln, insbesondere wenn das Immunsystem des Hundes bereits geschwächt ist oder eine Sekundärinfektion auftritt. Zu den Anzeichen einer Lungenentzündung gehören:

  • Starke Atembeschwerden
  • Schwäche und Lethargie
  • Appetitlosigkeit
  • Fieber

In diesen Fällen ist eine sofortige tierärztliche Behandlung notwendig, da eine unbehandelte Lungenentzündung lebensbedrohlich sein kann.

Diagnose einer Zwingerhusten beim Hund

Die Diagnose von Zwingerhusten erfolgt in der Regel durch die klinische Untersuchung und eine Anamnese des Hundes. Da die Symptome von Zwingerhusten denen anderer Atemwegserkrankungen ähneln können, ist es wichtig, die richtige Ursache der Symptome zu identifizieren.

Diagnoseschritte:

  1. Anamnese und klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird den Hund auf typische Symptome wie Husten, Würgen und Nasenausfluss untersuchen. Zudem wird er den Hundebesitzer nach der Umgebung des Hundes fragen, insbesondere ob er kürzlich in Kontakt mit anderen Hunden war, z. B. in einer Hundepension, auf der Hundewiese oder bei Veranstaltungen.
  2. Auskultation der Lunge: Der Tierarzt wird das Atemgeräusch des Hundes mit einem Stethoskop abhören, um sicherzustellen, dass keine Anzeichen von Lungenentzündung vorliegen.
  3. Bluttests und Abstriche: In schwereren Fällen oder bei Verdacht auf eine bakterielle Sekundärinfektion können Bluttests durchgeführt werden. Ein Abstrich aus dem Rachen oder der Nase kann helfen, den genauen Erreger zu identifizieren, insbesondere wenn eine spezifische Behandlung erforderlich ist.
  4. Röntgenuntersuchung: Wenn der Verdacht auf eine Lungenentzündung besteht, kann eine Röntgenaufnahme der Lunge durchgeführt werden, um festzustellen, ob eine tiefere Atemwegsinfektion vorliegt.

In den meisten Fällen ist die Diagnose unkompliziert, und die Symptome sprechen klar auf Zwingerhusten hin, besonders wenn der Hund in einer Gruppe mit anderen Hunden war.

Behandlung der Zwingerhusten beim Hund

Die Behandlung von Zwingerhusten richtet sich nach der Schwere der Erkrankung. In den meisten Fällen heilt die Krankheit von selbst aus, aber es gibt unterstützende Maßnahmen, die den Heilungsprozess beschleunigen und die Symptome lindern können.

Behandlungsoptionen:

  1. Schonung und Ruhe: Hunde mit Zwingerhusten sollten ausreichend Ruhe bekommen und körperliche Anstrengungen vermeiden. Spaziergänge sollten kurz gehalten werden, und der Hund sollte nicht mit anderen Hunden in Kontakt kommen, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern.
  2. Hustenstiller: In Fällen von starkem, anhaltendem Husten können hustenlindernde Medikamente verabreicht werden, um den Reizhusten zu mindern und dem Hund Erleichterung zu verschaffen.
  3. Antibiotika: Wenn der Tierarzt eine bakterielle Sekundärinfektion, wie zum Beispiel durch Bordetella bronchiseptica, feststellt, kann die Gabe von Antibiotika notwendig sein. Antibiotika wirken nicht gegen die viralen Ursachen des Zwingerhustens, können aber bakterielle Infektionen behandeln.
  4. Inhalationstherapie: Bei Hunden mit schwereren Symptomen kann eine Inhalationstherapie mit einem Vernebler hilfreich sein, um die Atemwege zu beruhigen und den Schleim zu lösen.
  5. Ernährungsunterstützung: Es ist wichtig, dass der Hund weiterhin ausreichend Flüssigkeit und Nahrung zu sich nimmt, auch wenn der Appetit verringert ist. In schwereren Fällen kann eine Flüssigkeitstherapie notwendig sein.

In der Regel heilt der Zwingerhusten innerhalb von ein bis zwei Wochen ab, vorausgesetzt, es treten keine Komplikationen auf.

Prognose bei einer Zwingerhusten des Hundes

Die Prognose bei Zwingerhusten ist in den meisten Fällen gut, besonders wenn der Hund gesund und geimpft ist. Die Krankheit verläuft oft mild und heilt ohne bleibende Schäden ab.

Faktoren, die die Prognose beeinflussen:

  • Alter und Gesundheitszustand: Welpen, ältere Hunde und Hunde mit einem geschwächten Immunsystem haben ein höheres Risiko für Komplikationen wie Lungenentzündungen.
  • Frühzeitige Behandlung: Eine frühzeitige Behandlung, insbesondere bei Sekundärinfektionen, verbessert die Prognose deutlich.

Hunde, die eine Lungenentzündung entwickeln, benötigen eine intensivere Behandlung, haben aber mit der richtigen Versorgung in der Regel auch eine gute Überlebenschance.

Vorsorge und Versicherung gegen Zwingerhusten

Die Vorsorge gegen Zwingerhusten ist besonders wichtig, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, insbesondere in Umgebungen, in denen viele Hunde zusammenkommen.

Vorsorgemaßnahmen:

  1. Impfung: Es gibt Impfungen gegen die häufigsten Erreger des Zwingerhustens, darunter das Canine Parainfluenzavirus und Bordetella bronchiseptica. Die Impfung bietet zwar keinen 100%igen Schutz, reduziert aber das Risiko einer Infektion und die Schwere der Symptome.
  2. Hygiene: In Hundepensionen und anderen Gemeinschaftseinrichtungen sollten strikte Hygienemaßnahmen eingehalten werden, um eine Verbreitung des Virus zu verhindern. Dazu gehört die regelmäßige Desinfektion von Futter- und Wassernäpfen sowie von Oberflächen und Böden.
  3. Vermeidung von Kontakt zu infizierten Hunden: Hunde, die Symptome von Zwingerhusten zeigen, sollten von anderen Hunden ferngehalten werden, bis sie vollständig genesen sind.

Versicherung:

Eine Tierkrankenversicherung kann die Kosten für die Diagnose und Behandlung von Zwingerhusten, einschließlich Medikamenten und gegebenenfalls stationärer Versorgung, abdecken. Da die Behandlung in schwereren Fällen teuer werden kann, hilft eine Versicherung, die finanziellen Belastungen zu reduzieren.

Fazit

Zwingerhusten ist eine häufige Atemwegserkrankung bei Hunden, die in der Regel mild verläuft, aber sehr ansteckend ist. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung lindern die Symptome und beschleunigen die Heilung. Die Impfung ist die beste Vorsorge, um die Krankheit zu verhindern oder abzumildern. Eine Tierkrankenversicherung bietet zusätzliche Sicherheit, indem diese die Kosten für die Behandlung deckt und eine optimale Versorgung gewährleistet.

Es ist sinnvoll, rechtzeitig an den Schutz deines Hundes zu denken. Eine Kranken- oder OP-Versicherung für Hunde kann dir im Ernstfall helfen, unerwartete Kosten und unnötigen Stress zu vermeiden. Niemand möchte eine notwendige Behandlung aus finanziellen Gründen ablehnen müssen. Mit dem passenden Versicherungsschutz kannst du dich komplett auf die Gesundheit deines Hundes konzentrieren, ohne dir Gedanken um die Kosten zu machen. Vorsorge ist einfach wichtig!

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