Französische Bulldogge


Das Baguette mit der besonderen Duftnote
Was zeichnet die französische Bulldogge aus?
Glaubt man der Herkunftsbeschreibung der Französischen Bulldogge, wurden ihre Vorfahren (Englische Bulldoggen) unter anderem für Hundekämpfe eingesetzt. Diese Vorkenntnis macht die folgenden Zeilen vielleicht noch ein wenig absurder.
Wie wir alle wissen, wurden Hundekämpfe irgendwann verboten und die Menschen wollten fortan Unterhaltung in kleineren, freundlicheren Hunden finden. Gerade französische Spitzenklöppler fanden Gefallen in zufällig vorhandenen kleinen Bulldoggen, aus der von immigrierten Engländern unregelementiert durchgeführten Zucht.
Durch vermutliche Einkreuzungen von Terriern und Möpsen erhielt man irgendwann in Frankreich den Typus der Französischen Bulldogge.
Wir haben hier also einen Hund, der sich duellieren kann wie ein Brite und die Essgewohnheiten eines kleinwüchsigen Franzosen aufweist. Kaum größer als ein Baguette bringt die Französische Bulldogge heute ein Körpergewicht von ca. 8 – 14 Kilo auf die Waage und wird als Gesellschafts- und Begleithund verkauft.
Wie bei anderen Hunderassen sind als Fell-Modefarben inzwischen neben dem edel anmutenden „Fauve“, dem leicht aggressiv daherkommenden „Gestromt“ auch noch die Variante „Gescheckt“ – welche eher einer Bodenkuh anmutet – total en vogue. Passend zur aktuellen Handtasche oder Inneneinrichtung des Tierarztes gibt es allerdings inzwischen auch völlig überteuerte Genmutationen in der Optik „Merle“, „Doppelmerle“ und „Kleinanzeigen“ sowie das allseits von Tierärzten geschätzte „Blau“. Mit jeder dieser Modefarben geht auch bei der Französischen Bulldogge immer ein gesundheitliches Gimmick, in teureren Fällen eine lustige Verhaltensstörung einher. Ist aber auch egal, solange der Hund optisch zum aktuellen Schuh oder Mantel passt. Das regelt der Markt.
Was Französische Bulldoggen absolut sicher können, ist fressen und Flatulenzen absetzen. Was jedoch von der Französischen Bulldogge als „fressbar“ deklariert wird, entscheidet grundsätzlich der innere Franzose. Ihr innerer Brite sucht höchstens das passende Getränk aus und könnte damit für die oft als „chemische Waffe“ bezeichneten Fürze der Französischen Bulldogge hauptverantwortlich gezeichnet werden.
Der im Verhältnis zum Körper eigentlich riesige Kopf sieht oft ganz niedlich aus. Vor allem wenn dieser mit den, wohl von der Einzucht von Möpsen, hervorquellenden Augen der Körbchengröße DD garniert ist. Dies ist der Grund, warum viele Menschen genau auf diesen Optischen Reiz abgehen: das wissenschaftlich bekannte „Kindchen-Schema“. Dass diese Hunde aber mit Sicherheit keine Kindchen sind, beweisen sie gerne einmal, indem sie sehr locker deine gesamte Wohnung einmal zurecht panzern. Per Kopf. Diese Hunde wollen und gehen wie alle Bulldoggen sehr gerne mit dem Kopf durch die Wand. Dafür haben sie ihn ja schließlich.
Die riesigen Ohren sind eigentlich völlig unnütz und wurden nur angezüchtet, damit welche da sind. In Verbindung mit einer nicht vorhandenen Impulskontrolle haben wir hier also einen Hund mit den Nahrungsansprüchen eines Franzosen, der Duellier- und Saufbereitschaft eines Briten und der kriminellen Energie des Mossad. Zusätzlich muss man noch erwähnen, dass die Zucht der Französischen Bulldoggen sich irgendwann wieder nach England verlagerte und dort erstmals unter dem Namen „Terrier-Boules“ einem Zuchtstandard unterworfen wurde. Allein anhand des Namens könnte man meinen, dass man sich also für eine Terrierkugel interessiert. Dies sollte einem eine Warnung sein.
Noch während der Zucht bei den Franzosen kamen Fledermausohren in Mode. Hören konnten die Hunde auch nach Installation dieser weiterhin nicht besser, sahen aber witziger aus.
Der coolste Werbetrick bei der Französischen Bulldogge ist jedoch die Nase. Diese wurde so dermaßen kurz gezüchtet, dass du dir nicht mal mehr einen Partner zulegen musst, um dich über ständiges Schnarchen aufzuregen. Erwischt du eines der besonders kurznasigen Exemplare, kannst du dich über ständiges Röcheln und Schnorcheln freuen. Auch wird dein Tierarzt direkt Herzchen in den Augen haben, denn mit deiner Französischen Bulldogge wirst du wahrscheinlich mehr Geld bei ihm lassen als du jemals in deiner örtlichen Tankstelle über die nächsten drei Jahrhunderte lassen könntest. Leider bedingt dieses Röcheln auch, dass die französische Bulldogge im Sommer (sowie in allen anderen Jahreszeiten) nicht sonderlich aktiv ist und lieber direkt umfällt. Sauerstoffmangel kann durchaus ärgerlich sein. Aber nimm es nicht zu schlimm, immerhin legt dir dein Hund in dieser Zeit nicht deine Bude in Trümmer, sondern nur dein Konto. Alternativ ziehst du dir den garantierten Hass deines Versicherers zu – falls du schlau genug warst, vorher zu prüfen, ob rassenbedingte Erkrankungen nicht per sé ausgeschlossen sind.
Hast du ein Exemplar mit funktionierender Atmung und normaler Farbe erwischt – Glückwunsch! Du wirst einen mehr als treuen Gefährten haben, der dir sicher oft deine Atemluft mit wunderlichen Gerüchen garniert. Dein neuer Gefährte kann außerdem schreien wie ein bockiges Kind, was bei Kasse 1 im Supermarkt keine Süßigkeiten aus der Quengelzone bekommt. Allerdings wird dich deine Französische Bulldogge auch über jedes Maß lieben und ständig bei dir sein wollen. Sieh also zu, dass du immer zuerst auf dem Sofa bist. Deine Französische Bulldogge wird dir aus lauter Liebe keinen Millimeter Platz lassen, wenn sie mit ihren kurzen Beinchen schneller auf die Couch geschossen ist als du. Wie sich das Zusammenleben gestaltet erfährst du hier
Für wen sind französische Bulldoggen geeignet?
Hunde dieser Rasse sollten grundsätzlich von Menschen gehalten werden, die entweder selbst Tierarzt sind, extrem viel Geld zur Verfügung haben und dieses nicht mehr langweilig am See verbrennen wollen oder den Hund direkt sehr gut Kranken- und OP-Versichern. Auch eine mehr als gute Haftpflicht kann bei diesen kleinen, süßen, furzenden Schreihälsen durchaus von Vorteil sein.
Erfüllst du die Eingangsvoraussetzungen und ziehst nun weiterhin eine Französische Bulldogge als neuen Begleiter in Erwägung, kannst du deine eigene Tauglichkeit vorher prima mit einem Standard-Test überprüfen, der von einem versierten Halter einer Französischen Bulldogge entwickelt wurde. Von diesem wird Folgendes empfohlen:
„Lege dir einen Stein zu und gib diesem mehrmals täglich Kommandos. Variiere auch die Uhrzeiten und deine Stimmungslage. Führe dieses über mindestens vier Wochen durch, ohne dich in die örtliche Psychiatrie zu begeben. Aufbauend auf dieses Training legst du dem Stein ein sehr teures, hübsches Geschirr an und befestigst daran eine formschöne Leine. Nun gehst du dreimal täglich mit deinem Stein in den Wald und ziehst ihn hinter dir her. Entgegenkommende Hundehalter grüßt du stets freundlich und habe immer eine neue Ausrede für die Unlust zum Gassi deines Steines bereit.“
Dieses Training härtet dich ab und du kannst leicht erkennen, ob du wirklich eine Französische Bulldogge in deinem Leben haben möchtest. Diese Hunde hören zu großen Teilen Null. Niente. Nada.
Dafür können sie extrem gut von ihrem, mit teurem Geld erkauften Futter furzen. Französische Bulldoggen fressen aber eigentlich auch alles. Auch Klosteine.
Auch wenn diese Hunde nicht sehr groß sind, kommen sie jedoch fast überall hin, wo sie hin möchten. Dies kann durchaus einmal für Irritationen sorgen, wenn zum Beispiel die Katze heult, weil die Französische Bulldogge in ihrem Kratzbaum thront. Erweitere dein Wissen – klick
Was solltest du über französische Bulldoggen noch wissen?
Französische Bulldoggen gelten nach Informationen von diversen Haltern als komplett paranoid. Mit diesem Hund ist man nie alleine, weil er wie schon erwähnt überall hinkommt. Sie leiden an einem ähnlichen totalen Kontrollwahn wie ihre Vorfahren, die Bulldoggen, Möpse und Terrier. Die Französische Bulldogge wird somit ein besserer Schatten als dein eigener. Das muss man schon wollen.
Weiter sieht ihre genetische Geräuschekarte sehr viele Töne und Laute vor. Man hört sie jedoch selten Bellen. Das möchte man auch nicht, wenn man einmal eine Französische Bulldogge schreien gehört hat und erst nach 10minütiger, hektischer Suche nach dem verwundeten Kleinkind feststellt, dass nur dem Hund gerade etwas nicht passt und er deswegen schreit.
Trotz genialer Fledermausohren hören Vertreter ihrer Rasse generell erst einmal nix. Ausnahmen hierzu bilden nur Geräusche von sehr weit entferntem, furzendem Niederwild oder die Möglichkeit, etwas zu Fressen zu erhaschen. Diese Hunde haben immer Hunger – außer es gibt Hundefutter, da geht der Franzose mit ihnen durch. Aus Frankreich brachte diese Rasse auch einen kleinen großen Napoleon Komplex mit. Wie heftig sich dieser jeweils auswirkt, ist tatsächlich vom jeweiligen Individuum abhängig. Ebenso wie die Gesundheit, über die du hier mehr erfährst – klick
Das sind die häufigsten Erkrankungen bei den Französischen Bulldoggen
Die französische Bulldogge gehört zu den anfälligeren Rassen. Das sog. brachyzephale Syndrom (angeborene, gezüchtete Deformation des Schädels) führt häufig aufgrund der verkürzten oberen Luftwege zu Atemproblemen. Aber auch die Augen und Ohren sind anfällig für Krankheiten. Weiter sind Erkrankungen der Wirbelsäule oder dem Wobbler-Syndrom (Rückenmark) und ED (Ellenbogendysplasie) häufig vorzufinden.